Am schwarzen See

 

von Dea Loher

 

DAS HIER IST NICHT SCHÖN.

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Im Zentrum von Dea Lohers neuem Stück stehen zwei Ehepaare aus der gehobenen Mittelschicht. Eddie und Cleo sind Besitzer einer Brauerei am Schwarzen See. Johnny dagegen ist erfolgreicher Bankdirektor und zieht im Auftrag seines Arbeitsgebers alle drei bis vier Jahre von Kleinstadt zu Kleinstadt, um eine kriselnde Filiale zu sanieren oder abzuwickeln. Immer dabei sind seine herzkranke Ehefrau Else und Tochter Nina.Beide Paare lebten einst für ihre jeweiligen Ziele, denen sie die eigenen Träume und Sehnsüchte bedingungslos unterordneten. Während Eddie und Cleo hart dafür arbeiteten, die Brauerei im Familienbesitz zu halten, um sie eines Tages an Sohn Fritz übergeben zu können, träumte Johnny davon, irgendwann eine Filiale in der Großstadt zu übernehmen. Eines Tages kreuzten sich die Wege der beiden Familien. Aus einem Antrittsbesuch entstand eine lockere Freundschaft zwischen ihnen. Die beiden pubertierenden Kinder allerdings verliebten sich ineinander und zogen sich – weitgehend unbemerkt von den Eltern – in ihre eigene Welt zurück bis sie eines Tages im Schwarzen See gemeinsam den Tod suchten. Jetzt, vier Jahre später, treffen sich die Eltern das erste Mal wieder im Haus von Eddie und Cleo mit Blick auf den See. Die Frage nach dem Warum steht nach wie vor unbeantwortet zwischen ihnen. So kreisen die Vier umeinander und in sich. Die Zeit scheint stehen zu bleiben und je tiefer sie nach den möglichen Ursachen des Unfassbaren schürfen, desto stärker wird offenbar, wie wenig sie über sich und den jeweils anderen wissen.

 

Wie in ihren früheren Stücken hat Dea Loher auch in AM SCHWARZEN SEE ein beklemmendes gesellschaftliches Portrait verfasst. Mit großer poetischer Kraft spürt sie darin den zentralen Fragen unserer Zeit nach: Wie sieht ein glückliches Lebens aus? Welches (Lebens-)Opfer sind wir bereit zu bringen, um unsere Ziele zu erreichen? Mit großer Empathie und Musikalität setzt der deutsch-polnische Regisseur Wojtek Klemm die verzweifelte Suche nach dem Warum der vom Leben gebeutelten Figuren in Szene.

 

Inszenierung: Wojtek Klemm
Ausstattung: Mascha Mazur
Choreografie: Efrat Stempler
Musik: Micha Kaplan
Dramaturgie: Lutz Keßler

 

Premiere: 15. Dezember 2012

 

www: http://www.dt-goettingen.de

 

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