Von Innen heraus Draussen

 

Ein choreographischer Diskurs über unseren Umgang mit einer unfassbar gewordenen Welt
 

Das Vertrauen in unsere wirtschaftlichen und demokratischen Systeme schwindet. Und doch spüren wir diese Krise, ohne sie wirklich zu begreifen. Während sich die Menschen in den wohlhabenden Gebieten Europas vor dieser abstrakten Bedrohung aus dem Öffentlichen Raum ins Private zurückziehen, treibt die konkrete Bedrohung der Existenz die Menschen im krisengeschüttelten europäischen Süden hinaus auf die Straße. Beide Reaktionen eint eine gewisse Hilflosigkeit.

 

Zwei Reaktionen, zwei Tänzer, zwei Choreographen. Ein Europa, eine Bühne, ein Stück. In VON INNEN HERAUS DRAUSSEN treffen der Rückzug aus dem Öffentlichen Raum und die Rückeroberung desselben aufeinander.

 

Zunächst getrennt voneinander untersuchen die ChoreographInnen Efrat Stempler und Martin Stiefermann Körperlichkeit, Dynamik, Dringlichkeit und Perspektive von

Rückzug und Rückeroberung, um beide Formen schließlich in einem gemeinsamen Stück auf die Bühne zu bringen und so den Zusammenhang wieder herzustellen.

 

Das Verbindungsglied dieser beiden Ebenen stellt der Klangkosmos von Albrecht

Ziepert dar, der die Bewegungs-und Körpergeräusche beider Tänzer live zu einem Soundtrack einer unfassbaren Welt formt. 

 

 

Konzept/Choreographie: Efrat Stempler, Martin Stiefermann 
Performer: Jorge Morro, Andrea Dorian Rama 
Livemusiker: Albrecht Ziepert 
Dramaturgie/Text: Hartmut Schrewe 
Ausstattung: Martin Stiefermann 

 

 

„Zu Beginn läuft ein Video-­Nachrichtenmix. Dann stehen die beiden Performer – Jorge Morro und Andrea Dorian Rama – an zwei Mikros und bestätigen sich:No,no, no, no….dann wechseln sie die Position und verneinen erneut die Zumutungen dieser Welt da draußen. Dann wird es expressiver, verwirrender und bleibt dennoch am Thema dran: „VON INNEN HERAUS DRAUSSEN” ist das Motto der tänzerischen Performance der MS Schrittmacher, ein choreographischer Diskurs, dem zu folgen nicht einfach, aber doch so spannend war, dass die Zeit seltsamerweise wie im Fluge verging. Man sitzt bei dieser Performance im Kreis um die Darsteller. Wir kamen uns – wie die Gesellschaft dieser Gegenwart – sehr voyeuristisch vor, die intensiven wie expressiven, Kraft verschlingenden sich in sich hinein schlingenden Bewegungen beobachtend. Das verstärkte das Gefühl des Ausgesetzt seins und des Bemühens sich dem zu entziehen.“

(Der Freitag / Magda) 

 

 

Premiere: 21.11. 2014 / EDEN***** Berlin

 

 

Photos by Andreas Etter

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